NCCR LIVES

Projektleitung: Prof. Dr. Hansjörg Znoj (Universität Bern)

Co-Leitung: Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello (Universität Bern)

Weitere Mitglieder: Prof. Dr. Dario Spini und Prof. Dr. Daniela Jopp (Universität Lausanne)

Aufgrund der Emeritierung von Frau Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello hat seit dem
1. Oktober 2016 Prof. Dr. Hansjörg Znoj (Universität Bern) die Leitung übernommen.

Das Forschungsprojekt „Partnerschaft in der zweiten Lebenshälfte - Herausforderungen, Verluste und Gewinne" ist eine Langzeitstudie im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunktes LIVES („Überwindung der Verletzbarkeit im Verlauf des Lebens“) welcher vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert wird. (http://lives-nccr.ch).

Das Projekt besteht aus drei Teilen:

  1. Mit Hilfe einer Längsschnittstudie (2011-2016) wurde die Vielfalt der Partnerschaften in der zweiten Lebenshälfte in der Schweiz näher untersucht.
  2. Ab Frühjahr 2016 wird ein angeleitetes psychotherapeutisches Online-Selbsthilfe-Programm für Personen angeboten, welche Schwierigkeiten haben, sich nach einem Partnerverlust an die neue Situation anzupassen.
  3. Das Forschungsteam Lausanne untersucht v.a. die Rolle von sozialen Aktivitäten und Veränderungen von personalen Ressourcen und die damit einhergehenden Veränderungen von Aktivitätsmustern über die Zeit bei Personen des mittleren und höheren Lebensalters. 
Forschungsgruppe des IP212 (von links nach rechts): Prof. Dr. Daniela Joop, Dr. Stefanie Spahni, Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello, Prof. Dr. Hansjörg Znoj, Prof. Dr. Dario Spini, Charikleia Lampraki, Dr. Katja Margelisch, PD Dr. Jeannette Brodbeck, Dr. Davide Morselli

Aktuell

Stabübergabe: Frau Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello, die Projektleiterin der NCCR LIVES Studie, wird am 01.10. 2016 emeritiert. Die Projektleitung für das Team Bern übernimmt ab diesem Zeitpunkt Herr Prof. Hansjörg Znoj. Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello wird sich weiterhin aktiv mit den Studienergebnissen auseinandersetzen und publizieren. Sie kann auch zukünftig über ihre Universitäts-Mailadresse kontaktiert werden. Weitere Informationen zu ihrer Person finden Sie hier.

Am 02.09.2016 fand eine Abschlussveranstaltung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Langzeitstudie (2011 – 2016) unter der Thematik „Partnerschaft – Brüche, Verluste, Kontinuitäten“ statt. Rund 180 interessierte Frauen und Männer nahmen an der Präsentation der IP 212-Studienresultate zu langjähriger Partnerschaft, Scheidung und Verwitwung im mittleren und höheren Lebensalter teil. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden. Fürs anschliessende Podiumsgespräch zum Thema „Zweisamkeit – Einsamkeit. Verluste meistern, Ressourcen aktivieren“ konnten Fachpersonen für Ehe- und Familienberatung und Psychotherapie sowie Mitglieder von Non-Profit-Organisationen (Graue Panther, Pro Senectute, Trauercafé) gewonnen werden. 

Am 28./29.6.2016 fand im Rahmen des Projekts NCCR-LIVES eine internationale Konferenz zum Thema "Relationships in later life: Challenges and opportunities" mit rund 100 Teilnehmern an der Universität Bern statt. International renommierte Referenten wie die Resilienz-Experten George Bonanno und Antony Mancini, die Trauer-Forscherin Margret Stroebe sowie die Experten für soziale Beziehungen Nan Stevens und Karen Rook konnten als Keynote Speaker engagiert werden. Eine Postersession zum Thema „Determinants of vulnerability and resilience related to social relationships or interpersonal loss“ mit internationaler Beteiligung stiess auf reges Interesse. Am Ende der Konferenz fand eine deutschsprachige Diskussionsrunde zum Thema “Einsamkeit im Alter in der Schweiz” statt, an der wichtige politische Entscheidungsträger sowie Mitglieder von Non-Profit-Organisationen (Schweizerisches Rotes Kreuz, Pro Senectute, Gesundheitsförderung Schweiz, Graue Panther) teilnahmen. Auch hier war die Beteiligung hoch und es wurde angeregt diskutiert.

Das Projekt im Überblick:

Phase I: 2011-2014: Zwei Fragebogenerhebungen

Erste Erhebung 2012: Über 2700 Personen haben sich 2012 an der ersten Fragebogenerhebung beteiligt. Darunter befinden sich über 1000 langjährig verheiratete, rund 1100 geschiedene und 600 verwitwete Frauen und Männer aus der deutschsprachigen Schweiz und der Romandie. Dadurch, dass so viele Personen an der Studie teilgenommen haben, kann ein facettenreiches Bild von Partnerschaften in der zweiten Lebenshälfte gezeichnet werden. Ein genauer Beschrieb der Studie findet sich im Working Report 2013 und erste deskriptive Ergebnisse lassen sich in den Dossiers zu den Themen Scheidung, Verwitwung und langjährige Ehe nachlesen (s. Downloads).

Zweite Erhebung 2014: Über 2200 Personen haben nach zwei Jahren erneut an der Fragebogenerhebung teilgenommen, was einer Rücklaufquote von 78 % gleichkommt.  Darunter befinden sich über 900 langjährig verheiratete, über 800 getrennte oder geschiedene sowie knapp 500 verwitwete Frauen und Männer der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Deskriptive Ergebnisse der zweiten Erhebungswelle sowie erste Längsschnittanalysen (2012 – 2014) werden im Frühjahr 2015 veröffentlicht.

Phase II: 2015-2018: Dritte Fragebogenerhebung (2016) und Interventionsstudie (2016)

Dritte Erhebungswelle 2016: Rund 1850 Personen haben sich an der dritten Erhebungswelle beteiligt; dies entspricht einer Rücklaufquote von 86%. Durch die Fortführung der prospektiven Studie ergibt sich die Möglichkeit, einen tieferen Einblick in die Prozesse der psychologischen Anpassung an kritische Ereignisse wie Trennung, Scheidung und Verwitwung zu gewähren. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, Veränderungen im Partnerschaftsstatus von langjährig Verheirateten zu verfolgen

Interventionsstudie: Im Frühjahr 2016 startete die Durchführung einer kontrollierten internet-basierten Slebsthilfe-Programms für Menschen mit anhaltender Trauer oder Anpassungsschwierigkeiten nach Trennung, Scheidung oder Verwitwung. Dabei werden Personen angesprochen, die Mühe haben, mit dem partnerschaftlichen Verlust umgehen zu können. Beide Gruppen erleben eine Störung in ihrem Bindungssystem und tragen ähnliche, aber auch unterschiedliche Konsequenzen davon. Interessierte verwitwete Personen können sich auf der Studienwebseite  www.online-therapy.ch/livia/ , getrennt lebende und geschiedene Personen auf der www.online-therapy.ch/livia2/ informieren und registrieren oder sich per Mail an PD Dr. Jeannette Brodbeck wenden.